Wolfgang Orth berichtet:
Am 30.10.2017 erhielt Ingrid Döhler einen Anruf von Frau Feller aus Lehnheim. Sie berichtete, dass Kinder einen verletzten Greifvogel gefunden haben. Sie sei im Internet auf den OGV mit Vogelschutzgruppe Weickartshain gestoßen und rufe deshalb an, um zu erfahren wie dem Vogel geholfen werden kann.
Daraufhin wurde ich von I. Döhler verständigt und gebeten zu helfen. Ich habe dann mit Michael Simon von der Greifvogelwarte Feldatal telefonisch die Situation erörtert. Herr Simon hat mir die Telefonnummer von Frau Dr. med. vet. Katja Trinkaus, Hungen/Bellersheim gegeben und erklärt, Frau Dr. Trinkhaus sei auf die Behandlung und Betreuung von verletzten Vögeln u.a. auch auf Greifvögel spezialisiert.
Ich erhielt noch am gleichen Tag einen Termin bei Frau Dr. med. vet Trinkaus und habe den Greifvogel, der sich als Sperber herausstellte bei Frau Feller abgeholt. In einem abgedunkelten Karton brachte ich den Sperber nach Bellersheim. Der Transport in einem dunklen Behälter ist für diesen Greifvogel am sichersten. Ansonsten könnte er sich leicht zusätzlich verletzen, da er zu vielen Umgebungseinflüssen und damit Stress ausgesetzt wäre.
Die Tierärztin stellte einen Bruch am Flügel durch äußere Sichtung und Bestätigung durch Röntgen fest. Somit war eine OP unausweichlich. Mittlerweile ist bekannt, dass Frau Dr. med. vet. Trinkaus in Hungen/Bellersheim hervorragende Arbeit geleistet hat und die Operation in ihrer Praxis erfolgreich durchgeführt hat und der Greifer auf dem besten Weg der Genesung ist.
Nach einiger Zeit in Beobachtung unter tierärztlichen Aufsicht wird eine Übergabe an die Vogelauffangstation von Frau Helga Scheppard in Nonnenrod angestrebt.
Frau Scheppard wird dann die weitere Pflege bis zur Auswilderung übernehmen. Der Auswilderung möchte Frau Feller und die Kinder gerne beiwohnen und sie wird deshalb mit Frau Scheppard Kontakt aufnehmen.
Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist in der Natur die Augen auf zu halten und, dass jeder Bürger in der Lage ist mit ein wenig Tierliebe unsere Umwelt ein kleines Stück zu unterstützen und zu erhalten .
Der Sperber ist übrigens ein Greifvogel der in der Luft jagt (Heckenjäger). Er hätte ohne die geschilderte Hilfe keine Überlebenschance gehabt. Ein Lob allen Beteiligten und vor allem der Tierärztin, die eine solche Behandlung lediglich gegen eine geringe Schutzgebühr vornimmt und somit eher ehrenamtlich tätig ist.