Zwischen Wald- und Feldgemarkung finden sich über 40 markante Wappensteine, die die ehemalige Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und der Grafschaft Solms-Laubach markieren. Unweit der ehemaligen Grenze befindet sich an einem steilen Hang eine eindrucksvolle Felsformation; die Höhle der „Wilden Frau“, einer archetypischen Sagengestalt, die besonders im Vogelsberg in zahlreichen Flurnamen verewigt ist.
Prägend für Ort und Landschaft war bis in die fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts hinein, neben der Forst- und Landwirtschaft, der Eisenerzbergbau, dessen markantestes Zeugnis in der Gemarkung die „Eisenkaute“ – heute „Weickartshainer Schweiz“ – darstellt. Mit Grillhütte, sanitären Anlagen und einer kleinen Zeltwiese ausgestattet, ist dieses ehemalige Bergwerk heute ein Insidertipp für Erholungssuchende aus ganz Deutschland. Hier finden aber auch verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt, für die im Jahr 2001 die Weickartshainer Vereinsgemeinschaft im Rahmen des „Mittelhessischen Kultursommers“ einen Förderpreis Kultur der Landräte des Regierungsbezirks Gießen erhalten hat. Für landschaftspflegerische Aktivitäten bekamen die Vereine 1994 den 1. Preis der Stiftung der Sparkasse Grünberg verliehen.
Diese beiden Beispiele belegen, dass im Stadtteil Weickartshain ein ausgesprochen lebendiges Vereinsleben herrscht, das z.T. weit über die Stadtgrenzen hinaus wirksam ist und Beachtung findet. Die 14 Ortsvereine bieten vielfältige Angebote für alle Altersgruppen und die unterschiedlichsten Interessenlagen. Sie beleben den Ort und das Zusammenleben der Bürger nachhaltig. So finden neben den Möglichkeiten der sportlichen Betätigung auch musikalisch, künstlerisch oder naturkundlich ambitionierte Menschen zahlreiche Anregungen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kinder- und Jugendarbeit gelegt.
Das gute Zusammenwirken der Vereine wird u.a. durch das im zweijährigen Turnus stattfindende Dorffest dokumentiert, welches Weickartshain noch lebenswerter und für Besucher noch liebenswerter macht.