Hauptversammlung der Weickartshainer Jagdgenossen – Lob für engagierte Mitglieder
Weickartshain (gch). „Das Problem der Jagdausübung, das weiterhin durch die Freizeitaktivitäten, die kontinuierlich zunehmen, sehr stark beeinflusst wird, sei es durch Jogger, Reiter u.a., die konstant die Dämmerzeit nutzen, ist weiterhin sehr relevant. Durch diese Aktivitäten tritt das Wild vermehrt erst in der Dunkelheit aus dem Bestand, aber damit müssen wir wohl leben“, machte Jagdpächter Burkhard Letz in seinem Jahresbericht bei der Hauptversammlung der Jagdgenossenschaft Weickartshain im Bürgerhaus deutlich. Ein zusätzliches Problem seien immer mehr freilaufende Hunde, die nachweislich im letzten Jagdjahr Rehe gehetzt und gerissen hätten.
Letz schilderte sodann sehr gefühlsbetont einen aktuellen Fall. Ende Februar diesen Jahres sei er in sein Revier gerufen worden, da Fußgänger ein gehetztes und schwer verletztes Reh vorfanden. Ein erwachsenes Tier war von einem Hund bestialisch zugerichtet worden, habe sogar noch gelebt. Erst durch einen Gnadenschuss sei das Reh von seinen Schmerzen befreit worden. Die Fußgänger hatten beobachtet, wie ein Autofahrer seinen Hund nach dessen Attacke in den Kofferraum beorderte und schleunigst davonfuhr. Dazu der Jagdpächter: „Dieses Problem müssen wir gemeinsam in den Griff bekommen und Abhilfe schaffen“. Sein Vorschlag wäre, an allen Hauptwegen Schilder aufzustellen „Hunde sind an der Leine zu führen“. Dies müsse von der Stadt Grünberg genehmigt werden. Stadtrat Karl Otto Peppler versprach, sich diesem Thema anzunehmen.
Letz dankte seinen Mitjägern Peter Kummer und Josef Göhler sowie den Jagdhelfern Klaus Schmidt und Stefan Becker, ohne deren Engagement der Wildschaden erheblich höher ausgefallen wäre. Sein Dank galt auch dem Jagdvorstand sowie dem Jagdausschuss für die sehr gute, kooperative Zusammenarbeit. Schließlich gab Letz noch die Jagdstrecke bekannt: 17 Stück Rehwild (davon fielen acht dem Straßenverkehr zum Opfer, eins wurde von einem Hund gerissen), drei Schwarzwild, sieben Füchse, davon einer durch Pkw und einer mit der Falle, sechs Waschbären, vier Rabenkrähen und drei Elstern.
Zuvor sprach Jagdvorsteher Udo Görnert in seinem Rückblick von einem „arbeitsreichen Jahr“. So wurde an Feldwegen Fräsgut aufgebracht und auf dem Betonweg zur Seenbrücke Grasbewuchs abgeschoben. Die Beteiligung an den alljährlichen Pflegemaßnahmen am „Schindwasen“ war, wie immer, sehr gut. Veranstaltungen des Kulturrings wurden von Mitgliedern der Jagdgenossenschaft unterstützt. Der größte Aufwand entstand jedoch bei der Errichtung einer Stützmauer an der Genossenschaftshalle. Görnert dankte den ehrgeizigen Helfern sowie den Mitarbeitern des Bauhofes Grünberg. Bei der Verwendung des Jagdnutzens stimmte die Versammlung dem Antrag des Jagdausschusses zur finanziellen Unterstützung des Wandertages in die östliche Feldgemarkung, dem Feldwegeausbau sowie Rücklagen zu.
Abschließend zollte Görnert den Ausschussmitgliedern Karl-Heinz Rühl und Karl Eckhardt seinen besonderen Dank: „Die zwei sind schon Jahrzehnte für die Jagdgenossenschaft in allen Funktionen tätig. Sie sind bei allen anfallenden Arbeiten dabei“. Da beide immer ein Werkzeug benötigten, überreichte er jedem als kleine Aufmerksamkeit ein „Werkzeug“ (aufwändiges Taschenmesser), das zumindest als Werkzeug für Brot, Wurst oder Fleisch dienen sollte.