WEICKARTSHAIN (eg). Zu einer „Wanderung in Bildern“ nahm Wolfgang Rauschel (Nidda-Unterschmitten), Fachübungsleiter des Deutschen Alpenvereins, in seinem Lichtbildervortrag im Bürgerhaus in Weickartshain seine interessierten Zuhörer mit auf den Weg vom Riesengebirge bis zur hohen Tatra. Er war auf Einladung des Landfrauenvereins Weickartshain gekommen. Die Fotos, die der Bergsteiger und Abenteurer zeigte, lösten Begeisterung aus. Ihn habe nach der Wende die Neugierde erfasst, die Ostländer zu entdecken. Seine Fotoserie begann im Riesengebirge. Von dort zeigte er wunderschöne Aufnahmen sowohl von der schlesischen als auch böhmischen Seite des Gebirgszuges mit der bekannten Schneekoppe, die mit 1605 Metern als die höchste deutsche Erhebung außerhalb der Alpen galt. „Das Riesengebirge ist die Großmutter von Himalaja, Kaukasus und den Alpen“ betonte der Referent, der auf seinen Wanderungen immer wieder gute Kontakte zu Polen und Tschechen knüpfen konnte. Es sei ein „kaltes“ Gebirge. Man sage ihm nach, dass dort neun Monate Winter und drei Monate Kälte herrsche.
Den prominenten Rübezahl habe er nicht gesehen. Möglicherweise sei auch er nach dem Krieg vertrieben worden. Imposant die vielen typischen Bauden, wie die Spindlermühle auf der böhmischen Seite. Auch ein Foto der Elbquelle hatte der leidenschaftliche Wanderer in seiner Bildserie anzubieten. Kaum vorstellbar, dass sich die Quelle zu einem bedeutenden Fluss entwickelt und nach 1156 Kilometern bei Cuxhaven in die Nordsee fließt. In Richtung Osten folgten Aufnahmen vom Adler- und Altvatergebirge mit einem Abstecher nach Oppeln/Oder, dem Geburtsort von Rauschel. Sein sehenswerter Vortrag endete schließlich in der Hohen Tatra. Der raue Charakter der Höhenlagen wurde in seinen Aufnahmen ebenso augenscheinlich wie die eher beschaulichen Reize der Gebirgsvorländer mit ihren kulturgeschichtlich interessanten Orten und Städten. Gerlinde Jäger vom Vorstandsteam dankte dem Referenten herzlich.