Ausstellung der ev. Kirchengemeinden Lardenbach/Klein-Eichen, Stockhausen, Weickartshain
Grünberg (gol). Große Resonanz fand eine Ausstellung unter der Bezeichnung „TEXT-il“ am Wochenende im ev. Gemeindehaus in Weickartshain, die von den ev. Kirchengemeinden Lardenbach/Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain veranstaltet wurde. Schon bei der Eröffnung am Freitagabend waren zur Freude von Pfarrerin Cordula Michaelsen viele Besucher erschienen. In dieser Ausstellung begegnet man Geschichten über Menschen, über andere Zeiten, Länder, Kulturen oder über Religionen durch ihre Kleidungs- oder durch Stoffstücke. Die geschichtsträchtigen Ausstellungsstücke wurden überwiegend von Mitgliedern der Kirchengemeinden zusammengetragen.
In ihrer Eröffnungsansprache zeigte sich Pfarrerin Michaelsen in einem farbenfrohen T-Shirt, das sie bei einem Besuch einer befreundeten Pfarrerin in einer Kirchengemeinde in Südafrika mitgebracht hatte. „Wenn ich dieses T-Shirt in meinem Schrank sehe, steigen in mir sofort wieder Bilder aus dem fernen Land auf“, betonte die Pfarrerin und fügte an: „Ich nehme an, Sie haben im Schrank auch irgendwelche Stücke, die Ihnen Geschichten erzählen. Von solchen Stücken haben wir hier einige zusammengestellt. Sie können sie ansehen, aber auch die Geschichte dazu lesen. Vielleicht bringen Sie uns noch etwas dazu“.
Michaelsen dankte schließlich allen, die zur Ausstellung beigetragen haben. Ihr Dank ging auch nach Hamburg, an Frau Martha Ballhausen, einer Tochter des früheren Pfarrers von Lardenbach, Hermann Repp. Von ihr stamme die Idee, die jetzt nach Jahren in die Tat umgesetzt wurde. Die zahlreichen Besucher freuten sich über historische Kleidungsstücke, wie beispielsweise die nach unten offene Unterhose für die Feldarbeit, „Reizwäsche“ zu Omas Zeiten, gestrickte Badeanzüge, Kopftücher von Frauen und Mädchen, Stickereien, die von Flucht und Vertreibung erzählen und vieles mehr. Ortsvorssteher Eberhard Schlosser zeigte sich „beeindruckt von der Ausstellung“ und ging kurz auf die urgeschichtlichen Textilnachweise ein.
Neben den Blicken in die Vergangenheit, gab es auch einen vielbeachteten Blick in die eventuelle Zukunft, das „Metallkleid“. Kristin Schildwächter aus Klein Eichen hatte es gefertigt und ausgestellt. Dazu schrieb sie: „Kleider machen Leute“, sagt man. Dreht man diesen Ausspruch um, ergibt sich „Leute machen Kleider“ und damit die Idee für dieses Kleid Als Zutaten gab sie an: ein altgedienter Fahrradreifen, Stahlwolle, Drähte und zerkleinerte Aluminiumplatten. Es sei ein Kleid, das sich futuristisch anmute, über die Bequemlichkeit ließe sich jedoch streiten. Doch angesichts der bizarren Ideen so mancher Modemacher sei nicht auszuschließen, dass einem in Zukunft einmal Kleidung aus Metall begegnet. Schildwächter abschließend: „Ein glänzender Auftritt wäre den Trägerinnen damit im wahrsten Sinne des Wortes jedenfalls garantiert“.