Traditionelles „Seenbachtaltreffen“ diesmal vom MGV Weickartshain ausgerichtet

WEICKARTSHAIN (eg). Es gibt kaum Vereine aus den Seenbachtal-Gemeinden, als eben die Chöre, die zur Gemeinsamkeit einen wesentlichen Beitrag leisten. Das wurde beim Seenbachtal-Treffen der Chöre wieder deutlich, als im vollbesetzten Bürgerhaus die traditionelle Veranstaltung die Mitwirkenden und viele Freunde des Chorgesangs zusammenführte. Der Vorsitzende des gastgebenden Vereins, Norbert Rahn, freute sich über den guten Besuch und hieß die Sängerinnen und Sänger aus Freienseen, Lardenbach/Klein-Eichen und Flensungen sowie den Vorsitzenden des Ohm-Lumdatal-Sängerbundes, Hans-Georg Teubner-Damster willkommen.

So sehr die Vereine auch die traditionelle Chorliteratur pflegen, orientiert sich das Chorsingen zunehmend am Publikumsgeschmack und ist dadurch abwechslungsreicher und unterhaltsamer geworden. Erfreulicherweise standen noch drei reine Männerchöre auf der Bühne, die aber alle mit ihrer Sängerzahl am unteren Limit angekommen sind. So wurde beklagt, dass der vierstimmige Männergesang aufgrund immenser Nachwuchsprobleme in Zukunft gefährdet erscheint.

Den gesanglichen Reigen eröffnete der Männergesangverein Weickartshain. Unter der Leitung von Chordirektor Helmut Buß begrüßten sie die Gäste mit dem einfühlsamen „Londonderry“ – In der Fremde (Satz Rudi Kühn) und der Feststellung „Wenn der Wein blüht, ist es schön an der Donau“. Unter Chorleiter Ottmar Hasenpflug stellte sich der Männerchor „Eintracht“ Lardenbach/Klein-Eichen italienisch vor. Er sang zunächst “Belle Rose“ und das bekannte Lied des Montanarachores „Abendstille in den Bergen“.

Eine willkommene Abwechslung brachte die Weickartshainer Flötengruppe in das Programm. Christina Scharmann hatte mit den sieben Mädchen „Ein bunter Regenbogen“, das schottische Volkslied „My Bonny is over the ocean“ sowie „Sei behütet“ sehr gut eindstudiert. Als Belohnung gab es reichlichen Beifall. Der Männerchor vom „Liederkranz“ Freienseen begann unter der musikalischen Leitung von Minette Kraft mit der Silcher-Komposition „Wie lieblich schallt durch Busch und Wald“ und nahm die Zuhörer mit nach Sardinien beim Chor „Arcobaleno“. „In einem kühlen Grunde“ sang der gemischte Chor vom „Liederkranz“ Flensungen mit seiner Leiterin Heike Kratz-Gunkel. Es folgte das populäre „Yesterday“, das beim Publikum gut ankam.

Der gastgebende Männerchor aus Weickartshain mit Chordirektor Helmut Buß (Bild: Golz)

Minette Kraft dirigierte sodann den gemischten Chor vom „Liederkranz“ Freienseen mit den Chören „Zwischen Himmel und Erde“ und „Küss mich, halt mich, lieb’ mich“. Mit dem Projektchor aus Freienseen erfreute Kraft die Besucher beim „Red, red Rose und vor allem mit dem swingenden Vokalarrangement „Bouree for W. A.“, bei dem die Instrumente durch Stimmen ersetzt werden. Leopold Mozarts Klavierstück für seinen Sohn Wolfgang Amadeus wurde von Henry O. Millsby zu einem groovigen Chorstück verarbeitet. Ein etwas ungewöhnlicher Chorvortrag, der vom Publikum wohlwollend angenommen wurde. Schließlich trat der Projektchor noch gemeinsam mit den gemischten Chor auf und interpretierte mit der stärksten Sängergruppe des Abends „Weit, weit weg“.

Den Abschluss bildete wiederum der gastgebende Männerchor mit dem „Bierlied“, bei dem sie sich auf „ein kühles, schönes Blondes“ freuten. Mit dem bekannten schottischen Volkslied „Amazing grace“ klang der abwechslungsreiche und unterhaltsame Liederabend der Seenbachtaler Sängerfamilie aus. Durch das Programm führte Klaus Biedenkopf, der dem Publikum abschließend zurief: „Nächstes Jahr in Freienseen, werden wir uns wiederseh’n.