Mit Mandolinen musikalisch quer durch Europa

Mandolinenclub „Gut Klang“ lud zum Konzert
Ehrungen mit 25-jährigem Dirigentenjubiläum

WEICKARTSHAIN (eg). Abwechslungsreiche und virtuose Mandolinenmusik bekamen die Zuhörer am Pfingstsonntag im Bürgerhaus beim Konzert des Mandolinenclubs „Gut Klang“ Weickartshain zu hören. Dabei spannte sich der musikalische Bogen von Brahms über Mozart bis hin zu russischen Volksweisen – also quer durch Europa. Mit aufschlussreichen Hintergrundinformationen war Erich Golz der Reisebegleiter des Orchesters. Zum Rezept des gelungenen Konzertes gehörten nicht nur eine tadellose Vorbereitung des von Horst Deucker geleiteten 20-köpfigen Orchesters, sondern auch hellwache Konzentration und Spielfreude.

Das Mandolinenorchester „Gut Klang“ beim Konzert (Bild: Golz)

Die musikalische Reise begann mit einer Konzertouvertüre „Les Bibelos du Diable“ des italienischen Komponisten Mario Maciocchi. Schon da wurde das Orchester bei der technisch schwierigen Komposition gefordert. Es folgte ein Walzer von Johannes Brahms, zupfmusikgerecht arrangiert von Werner Dünnebeil. Natürlich durfte auch eine Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart nicht fehlten. Schließlich hat das begnadete Musikgenie im „Don Giovanni“ der Mandoline ein kleines Denkmal gesetzt. Im zierlichen Klangbild der Weickartshainer Zupfer spürte man bei den „Sechs Menuetten“ den Zauber barocker Festlichkeit. Gesangsolistische Vorträge werden vom Publikum dankbar angenommen. So sang die Sopranistin Minette Kraft die Romanze „Walzer der Liebe“ von Paul Walthers, bearbeitet von Horst Deucker. Mit dem temperamentvollen Pasa Doble „Aux Arenes“ (in den Arenen) beendete das Orchester den ersten Programmteil.

Zartes Tremolo der Mandolinen und anspruchsvolles Spiel der Gitarren waren bei Francisco Tarregas „Recuerdos de la Alhambra“ (Erinnerungen an das grandiose maurische Bauwerk Alhambra in Andalusien) zu hören. Während beim Intermezzo „Barcarole“ von Jaques Offenbach von den Aktiven höchste Konzentration gefordert wurde, war für sie der Konzertwalzer „Beim Kronenwirt“ im gefälligen 3/4-Takt frugaler lösbar. Noch einmal war Minette Kraft mit der italienischen Volksweise „Tiritomba“ zu hören. Den krönenden Abschluss bildeten „Wolgaklänge“ mit russischen Volks- und Tanzweisen, die Theodor Ritter bearbeitet hatte. In diesem Potpourri wurde der ganze Zauber und auch die Vielfalt der russischen Musik spürbar. Mit herzlichem Beifall würdigten die dankbaren Besucher des Konzertes die Leistungen aller Mitwirkenden.

Ehrungen für Dirigenten und langjährige Orchestermitglieder

Ehrungen beim Mandolinenclub Weickartshain: Vorsitzende Eva Schlsser (2. v. r.) mit Ewald und Helga Aff, Robert Herber und Horst Deucker (v.l.) (Bilder: Golz

Vereinsvorsitzende Eva Schlosser nahm im Anschluss an das Konzert besondere Ehrungen vor. Sie bedankte sich mit einem Blumengebinde bei Horst Deucker, der das Orchester seit 25 Jahren leitet. Darüber hinaus bekleidete Deucker 42 Jahre lang das Amt des Vorsitzenden und wurde bisher mit allen Auszeichnungen ausgestattet. Robert Herber spielt seit 60 Jahren Mandoline. Zunächst in Queckborn und seit 1972 im Weickartshainer Orchester. Dafür erhielt er den Ehrenbrief des Bundes der Deutschen Zupfmusiker. Die gleiche Auszeichnung erhielten Helga und Ewald Aff, die zudem vom Weickartshainer Mandolinenclub für 40-jährige Orchestermitgliedschaft mit der Ehrennadel in Gold belohnt wurden.