Ausflug des Obst- und Gartenbauvereins mit Vogelschutzgruppe Weickartshain mit Besuch der Greifvogelwarte des Vogelsbergkreises in Ermenrod

Für Sonntag, den 22.04.2012 hatte der Obst- und Gartenbauverein zu einer Wanderung durch das Feldatal mit anschließendem Besuch der Greifvogelwarte des Vogelsbergkreises in Ermenrod eingeladen.

Gegen Mittag trafen sich dann dreißig Wanderwillige, darunter auch einige Kinder, zur Abfahrt mit Privat Pkws nach Groß Felda. Von dort führte die Wanderung durch das Tal der Felda in Richtung Schellnhausen. Unterwegs konnte man zahlreiche Frühlingsblüher entdecken, u. a. das recht selten gewordene gelbe Buschwindröschen.

Entlang des Sportplatzes und eines Feuchtbiotopes führte dann die Wanderung ein Stück entlang der in ihrem ursprünglichen Bachbett verbliebenen Felda in Richtung Schellnhausen. Auf halber Strecke musste dann die Felda durchquert werden. Dort war morgens noch unter sachkundiger Leitung von Siegfried Scholz ein Holzsteg mit Aufgangsgeländer installiert worden, sodass an einer schmalen Stelle der Felda die Wandervögel gefahrlos den Wechsel auf das andere Ufer vollziehen konnten. Über ein Stück Wiese gelangte die Wandergruppe dann schließlich an den Ortseingang Ermenrod. In der Folge musste ein Stück des schönen vogelsberger Fachwerkdörfchens durwandert werden, um schließlich bei der Greifvogelwarte des Vogelsbergkreises anzukommen. Hier hatten sich bereits weitere zwanzig Mitglieder und Gäste eingefunden, sodass dann pünktlich gegen 15:00 Uhr der Falkner, Herr Simon, mit den Erklärungen der in der Greifvogelwarte gehaltenen Vögel beginnen konnte.

In der Greifvogelwarte befinden sich zwanzig verschiedene Greifvögel, darunter verschiedene Arten von Uhus, Falken, Bussarden, Adler und Geiern sowie Eulenvögeln. Diese entstammen allesamt aus Nachzuchten und sind somit nicht der Natur entnommen worden.

Nach diesen Erläuterungen und Besichtigung der großzügig angelegten Volieren erfolgte dann die eigentliche Greifvogelschau, bei der folgende Vögel bei Flugvorführungen vorgestellt wurden: Luggerfalke, Bengalenuhu, Sakerfalke, Andenadler, Truthahngeier und zum Schluß zwei junge Bengalenuhus.

Bei dem Umgang mit den Tieren wurde deutlich, dass der junge Falkner sich ganz und gar seinen Vögeln verschrieben hat. Nicht nur seine fachliche Kompetenz, sondern auch seine humorvolle Art mit den Vögeln zu sprechen und ihnen Anweisungen zu geben stieß bei den fünfzig Besuchern auf Begeisterung. Es schien so, als sei Herr Simon ein „Greifvogelflüsterer“. Nach der Greifvogelschau beantwortete Herr Simon Fragen und erklärte zusätzlich, dass die Greifvogelwarte Ermenrod mittlerweile als Zuchtstation anerkannt sei, d. h. die Zucht seltener Greifvögel dient auch dem bundesweit angelegten Konzept der Arterhaltung (Genpool) und späteren Auswilderung im Falle der Bestandsgefährdung von seltenen Greifvögeln.

Heimische Greifvögel und Eulen werden in der Station nicht gehalten, da diese in der hiesigen Natur ausreichend vertreten sind. Es werden lediglich verletzte Vögel aufgenommen, gesund gepflegt und wieder ausgewildert.
Nach dem verdienten Beifall der aufmerksamen Zuhörer verabschiedeten sich diese in das Gasthaus „Zum Froschkönig“ in Ermenrod zum Abendessen und gemütlichen Beisammensein.

Alles in Allem ein Halbtagesausflug mit viel Erlebnis und Erweiterung des Wissens über Greifvögel.