Aus der Geschichte von Weickartshain

Von Werner Zimmer (1969 in der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Männergesangverein Weickartshain)

Beim Eisenerzabbau in der "Grube Deutschland" Anfang der 30er Jahre

Bei der Eisenkaute, heute besser unter dem Namen “Weickartshainer Schweiz” bekannt, handelt es sich um ein ehemaliges Eisenbergwerk, das von 1928 bis 1940 ausgebeutet wurde. Betreiberin des Bergwerks war die 1889 gegründete Gewerkschaft “Luise”, die 1911 in “Louise” umbenannt wurde. Bereits vor 1889 wurde in der Senke nördlich der Eisenkaute, z. B. im “Roten Graben”, mittels Bohrungen Eisenerz gewonnen, direkt im Feld gewaschen, z. B. in der “Wäsch”, und verhüttet. Zahlreiche deutlich sichtbare Schlackenreste in den Äckern zeugen noch davon.

Die jetzige “Weickartshainer Schweiz” wurde als eine der letzten Gruben der o. g. Gewerkschaft als “Grube Deutschland” im Tagebau erschlossen. Vor dieser Zeit befand sich an der Stelle ein lichter Eichenwald. Bereits im Jahr 1928 entstand eine Drahtseilbahn zur Erzwaschanlage auf der Seenbrücke. Bis 1940 bestand der Erzabbau in der Grube Deutschland. Aufgrund des abnehmenden Erzanteils und durch in die Tagebaugrube eindringendes Grundwasser (See), wurde der Abbau im März dieses Jahres eingestellt. 1943/44 erfolgte die endgültige Stilllegung der Betriebsabteilung Weickartshain.

Die jetzige “Weickartshainer Schweiz” wurde als eine der letzten Gruben der o. g. Gewerkschaft als “Grube Deutschland” im Tagebau erschlossen. Vor dieser Zeit befand sich an der Stelle ein lichter Eichenwald. Bereits im Jahr 1928 entstand eine Drahtseilbahn zur Erzwaschanlage auf der Seenbrücke. Bis 1940 bestand der Erzabbau in der Grube Deutschland. Aufgrund des abnehmenden Erzanteils und durch in die Tagebaugrube eindringendes Grundwasser (See), wurde der Abbau im März dieses Jahres eingestellt. 1943/44 erfolgte die endgültige Stilllegung der Betriebsabteilung Weickartshain.

In der Folge wurde der Teich in der Eisenkaute als Bademöglichkeit genutzt, andere Bereiche des ehemaligen Bergwerks auch als wilde Müllkippe. Nach der Gebietsreform im Jahr 1972 gab es die Überlegung, die Eisenkaute als Kreismülldeponie verfüllen zu lassen.

1969 pachtete der Kulturring von der damals noch selbstständigen Gemeinde Weickartshain das Gelände. 1973 wurde der kleine Teich zugeschüttet, einige Hügel abgetragen und die Zeltwiese angelegt. 1978 erfolgte dann der Bau der Grillhütte und der sanitären Anlagen.

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie in diesem Bergwerk gearbeitet wurde, sind nachfolgend Auszüge eines Gesprächs mit August Zimmer wiedergegeben, der seit der Erschließung dort gearbeitet hatte.

“Die Arbeitszeit war im Sommer von morgens sechs Uhr bis nachmittags halb vier, also neuneinhalb Stunden. Das war auf den anderen Gruben bis in die fünfziger so. Verdient haben die Leute damals in den dreißiger Jahren 3,50 bis 3,80 Mark am Tag. Die Akkordlöhne waren etwas höher, bis 4 Mark. Es kam darauf an, wie viel Wagen geschafft wurden.

Das war alles Handarbeit mit Hacke und Schaufel, die hatten keinen Bagger oder so etwas dahinten gehabt. Da wurde zuerst eine Rille gehauen; ein Mann hat von oben über der Rille das Gestein abgeschlagen und das fiel dann durch die Rille unten in den Wagen. Unten stand noch ein Mann, der alles was vorbeifiel, in den Wagen schippte und den Platz immer sauber hielt. Das Erz wurde von oben nach unten abgebaut. Dann fing es wieder genauso an. Zuerst wurde die Rille gehauen und dann wieder abgebaut. So sind diese Berge und Löcher entstanden…“

Auszug aus: „Grenzgänge“ von Karl-Heinz Hartmann (Kulturring Weickartshain 2001)

Der See in der Weickartshainer Schweiz

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