Grünberg-Weickartshain (gol). Zur Errichtung einer dauerhaften Dokumentation über den Eisenerzbergbau im vorderen Vogelsberg trafen sich am Sonntag sachkundige, interessierte Bürger in der Weickartshainer „Eisenkaute“. Bereits im Oktober trafen sich interessierte Bürger und Zeitzeugen im Bürgerhaus zu einer ersten Ideensammlung. Initiator Karl Heinz Hartmann, Vorsitzender des Kulturrings Weickartshain, erläuterte damals die Intention: „Wir beabsichtigen die Ausdehnung und Lage der Bergwerke, die Arbeitssituation und die gesellschaftlichen Bedingungen dieser Zeit in einem „ERZweg“ zu veranschaulichen“. Damit solle ein Bewusstsein für unsere Geschichte sowie die Lebenssituation der Menschen unserer Region im 19. und frühen 20. Jahrhundert geschaffen werden.

Nach intensiven, zielgerichteten Aussprachen und Anregungen waren die Vorstellungen realitätsnah. So sollen ein südlicher, mittlerer und nördlicher Rundwanderweg zu den ehemaligen Erzabbaustätten und Aufbereitungsanlagen angelegt werden. Es werden an den ehemaligen Erzstätten dauerhaft Hinweisschilder mit der Funktion der Orte (Text- und Bilddokumentation) aufgestellt. Die Wegführung wird jeweils markiert und in einem Flyer beschrieben.

Beim Treffen in der „Eisenkaute“ gab Hartmann einen kleinen historischen Exkurs. Bei der Grube, heute als Weickartshainer Schweiz bekannt, handelt es sich um ein ehemaliges Eisenbergwerk, das von 1928 bis 1940 ausgebeutet wurde. So wurde die Grube der Gewerkschaft „Louise“ als eine der letzten bis 1940 als „Grube Deutschland“ im Tagebau erschlossen. Nach der Gebietsreform im Jahre 1972 gab es die Überlegung, die Eisenkaute als Kreismülldeponie verfüllen zu lassen Glücklicherweise konnte dies verhindert werden.

Sodann machte sich die Expertengruppe auf den Weg, die südliche Route von Weickartshain über Seenbrücke nach Freienseen, Lardenbach, Stockhausen und wieder zurück nach Weickartshain zu begehen. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Realisierung des bemerkenswerten Vorhabens.

Die Expertengruppe vor der Begehung des südlichen ERZweges, mit Karl Heinz Hartmann (links, Foto: Golz