Blutspendegruppe Weickartshain feiert 50. – Ehrung für Hannelore Scharmann
WEICKARTSHAIN (eg). Mit einer kleinen Feierstunde beging die DRK-Blutspendegruppe Weickartshain am Samstag im Bürgerhaus ihr 50-jähriges Jubiläum. Die Leiterin der Blutspendegruppe, Hannelore Scharmann, freute sich, dass mit Erika und Ottmar Behrendt, Erna und Robert Görnert, Rudolf Bingmann und Annelore Roth Mitglieder der ersten Stunde erschienen waren. Sie alle erhielten ein Weinpräsent. Ferner begrüßte sie Dr. Klaus Döring vom DRK-Kreisverband Gießen, den Werbe- und Organisationsreferenten vom DRK-Blutspendedienst Hessen, Ralf Debus sowie die zahlreich erschienenen Helferinnen und Helfer.

Die Glückwünsche des DRK-Kreisverbandes überbrachte Präsident Dr. Klaus Döring. „Ich bin schwer beeindruckt, wie ihre Gemeinschaft vorbildlich funktioniert, lobte er die Gruppe und überreichte Hannelore Scharmann für 25 Jahre Vorstandsarbeit die Auszeichnungsspange und ein Buchgeschenk. Auch Debus fand lobende Worte für die „sehr erfolgreiche Blutspendefamilie“, die in Grünberg bereits 155 Termine mit insgesamt 21286 Spendern organisierte. Auch er ehrte Scharmann „in besonderer Anerkennung für die Unterstützung unserer Arbeit“ und überreichte ihr Ehrenurkunde und Ehrennadel.
Schriftführerin Helga Schmidt und Rechnerin Inge Krauss hielten gemeinsam eine Rückschau auf das Vereinsgeschehen. So war ein Erste-Hilfe-Lehrgang im Winter 1963/64 Ausgangspunkt für den späteren DRK-Verpflegungszug Weickartshain. Neben den erschienenen Gründungsmitgliedern waren es die inzwischen verstorbenen Elfriede und Paul Reißner, Rudolf Sittner, Lotti Görnert sowie Else Schmelz, die eine DRK-Ortsgruppe in Weickartshain ins Leben riefen. Dazu Schmidt: „Die damals empfohlene Gründung eines Vereins lehnten wir ab, da in Weickartshain bereits 14 Vereine aktiv waren. Wir wollten uns nicht mit Formalitäten, sondern mit aktiver Arbeit beschäftigen“.
Da es zu diesem Zeitpunkt keinen Verpflegungszug im Katastrophenschutz innerhalb des Kreiverbandes Gießen gab, entschloss man sich zur Gründung eines Küchenzuges. Der erste große Einsatz erfolgte noch im selben Jahr beim Hessentag in Kassel. Da jedoch für die Gruppe noch keine Arbeitsmaterialien zur Verfügung standen, wurde ein Feldkochherd zur Verfügung gestellt. Noch im Gründerjahr kam Else d’Amour zur Gruppe und ein Jahr später Irmtraud Schmidt, Frieda Fickar und Herbert Schmidt. 1965 wurde ein gebrauchter Lkw mit Anhänger in Eigenleistung von Ottmar Behrendt und Robert Görnert in vielen Arbeitsstunden zu einem gebrauchsfähigen Küchenzug umgebaut. Schmidt weiter: „Von nun an häuften sich die Einsätze. Besonders bei Hessentagen waren wir immer dabei“.
Bis 1979 erweiterte sich die Gruppe auf 21 Aktive. Außer bei Kocheinsätzen half man bei Blutspendeterminen in Grünberg. 1984 wurde erstmals ein vollständiger Vorstand gewählt: Erste Zugführerin Helga Schmidt, zweiter Zugführer Berthold Dörr, Rechnerin Anja Eckhardt, Schriftführerin Susanne Fickar, technische Leitung Norbert Rahn und Werner Peter.
Den schwierigsten Einsatz hatte der Zug 1986 in Laubach. Bei der 1200-Jahr-Feier der Stadt wurde bereit nachts um ein Uhr mit den Vorbereitungen für die benötigten 1500 Portionen Erbseneintopf mit Speck begonnen. Der Eintopf wurde schließlich in 34 Themobehälter gefüllt, um ihn warm auf den Tisch zu bringen. Helga Schmidt und ihre 20 Aktiven leisteten bei dieser Aktion insgesamt 700 Arbeitsstunden.
Das 25-jährige Vereinsjubiläum feierten die Rot-Kreuzler 1989 mit einem Schaukochen und einer Geräteaustellung auf dem Schlossplatz in Grünberg. Noch im selben Jahr beschloss man aufgrund des ständig wachsenden Arbeitsanfalles eine Erweiterung des Vorstandes; Hannelore Scharmann und Hildegard Walther wurden gewählt. Scharmann war sodann für den Blutspendedienst verantwortlich, Walther übernahm von Helga Schmidt das Amt der Zugführerin. Da die Zubereitung von Verpflegung bei verschiedensten Anlässen stark zunahm, wurden die Mühen immer größer. Da es an Nachwuchskräften fehlte, vor allem an Männern, die zum Transport der schweren Thermophoren benötigt wurden, war die Einsatzbereitschaft nicht mehr gewährleistet.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschloss man schweren Herzens, dass fortan die Gulaschkanone beim DRK Weickartshain kalt bleibt. Doch die Organisation von Blutspendeterminen wurde selbstverständlich weitergeführt. Somit wurde aus dem DRK-Verpflegungszug Weickartshain die DRK-Blutspendegruppe Weickartshain, die derzeit aus 40 Helferinnen und Helfern besteht. Und dass sie erfolgreich bei den Terminen in der Gallushalle arbeiten, zeigen die vielen Spendewilligen. Zu den jährlich vier Terminen kommen jeweils mehr als 500 Spendewillige. Die Gruppe wird von einem Vorstandsteam geleitet. Diesem gehören aktuell an: Leiterin und Verantwortliche der Gruppe Hannelore Scharmann, Rechnerin Inge Krauss, Schriftführerin Helga Schmidt, Beisitzerin Brigitte Golz.
„Der Zusammenhalt einer ehrenamtlichen Gruppe wird auch durch gemeinsame Kameradschaftsabene gefördert“, erwähnte Brigitte Golz bei ihrem Abriss von gesellschaftlichen Ereignissen der Gruppe. So wurden stimmungsvolle Wanderungen, Grillpartys und Weinproben organisiert. Zahlreiche geglückte Ausflüge führten in die gesamte Bundesrepublik. Zum 40-jährigen Bestehen besuchte man Berlin mit einer Führung durch den Bundestag. Im vergangenen Jahr konnte man im DRK-Blutspendezentrum Frankfurt über die Bedeutung des Hauses viel erfahren.