Jahresversammlung der Weickartshainer Feuerwehr mit Ehrungen –
Geringe Übungsbeteiligung

WEICKARTSHAIN (eg). “Im vergangenen Jahr wurden von der FFW Weickartshain insgesamt 13 Einsätze bewältigt. 11 davon bewegten sich im Bereich der technischen Hilfeleistung”, diese Bilanz zog Wehrführer Ulrich Berg bei der Hauptversammlung der Weickartshainer Brandschützer am Samstag im Bürgerhaus. So mussten umgestürzte Bäume sowie Öl und Gefahrstoffe auf Fahrbahnen entfernt werden. “Amtshilfe” leistete man bei der Veranstaltung “Grünberg auf der Rolle”. Trotz der bewältigten Einsätze, zu denen mit sieben bis acht Personen ausgerückt wurde, sei die Übungsbeteiligung mit zwei bis drei Feuerwehrleuten durchweg schlecht gewesen. “Dies ist einfach zu wenig”, machte Berg deutlich. Insgesamt sei auch die Zahl der Aktiven zu gering.

Diese Situation habe im September zu ernsthaften Gesprächen geführt. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, ob ein sinnvoller Weiterbetrieb der Feuerwehr in Weickartshain in den folgenden Jahren bei gleich bleibender Übungsbeteiligung noch möglich sei. Nach einer angeregten Diskussion kam man zu der Erkenntnis, dass das eigentliche Problem darin bestehe, das jeder denke, es würde auch ohne ihn gehen. Bei einer mangelnden Übungsbeteiligung sinke auch die Motivation der Vorbereiter der Übungen. Seitens der Aktiven wurde ein Fortbestehen der Feuerwehr befürwortet. Sie erklärten sich bereit, in einer persönlichen Werbeaktion für die Arbeit in der Wehr einzutreten und Verwandte und Bekannte für eine aktive Teilnahme an der Arbeit der Feuerwehr zu werben. Berg warb zugleich für die Bereitstellung von Übungsobjekten.

Der Wehrführer fand auch lobende Worte: “unsere aktiven Feuerwehrleute sind durchweg gut ausgebildet, denn sie besitzen ein breites Spektrum an abgeschlossenen Lehrgängen und Erfahrung”. Timo Dörr, Tobias Schlosser und Mathias Schuch besuchten die Atemschutz-Realbrandausbildung in Gelnhausen. Benjamin Krutzky nahm an einem Grundlehrgang teil.

Die fünf Mitlieder der Jugendfeuerwehr, die in dem Jugendfeuerwehrverbund Seenbachtal integriert sind, nahmen an 15 Übungen im 14-tägigen Rhythmus teil, betonte Jugendwart Sven Keilhack in seinem Geschäftsbericht. Man nahm am “Aktionstag der Hessischen Jugendfeuerwehr” in Großen-Busek und am Kreisverbandstag in Steinbach teil. Abgeschlossen wurde das Jahr mit Fahrten in das Bad Nauheimer Eisstadion, ins “Grüne Meer” in Laubach sowie zum “Tag der offenen Tür” im Polizeipräsidium Gießen. Zwei Jugendliche wurden in die Wehr übernommen. Keilhack lobte die gute Zusammenarbeit der Jugendbetreuer.

Den Bericht aus dem Vereinsleben legte Vorsitzender Tobias Schlosser vor. Das Jahr sei von außergewöhnlich vielen Sterbefällen geprägt gewesen. Allein fünf Gründungsmitglieder seien durch Tod ausgeschieden. Dadurch habe sich der Mitgliederstand auf 174 reduziert. Besucht wurden das Feuerwehrfest in Stangenrod und der Kreisverbandstag in Steinbach. Im Sommer hatte der Verein zu einer Sonnenwendfeier eingeladen und zum Jahresabschluss servierte die Einsatzabteilung die beliebte Feuerzangenbowle im Gerätehaus. Am 12. Februar will man bei einer Infoveranstaltung Aktivenwerbung betreiben.

Ehrungen bei der FFW Weickartshain (von links): Vorsitzender Tobias Schlosser, Wehrführer Ulrich Berg, Karl-Heinz Rühl, Volker Berg, Hans-Joachim Hagenbücher, Norbert Rahn und Werner Schötterl (Bild: Golz)

Eine besondere Ehrung gab es für Gründungsmitglied Karl-Heinz Rühl. Als Dank für seine 60-jährige Vereinszugehörigkeit erhielt er eine Freizeitjacke. Geehrt wurden auch Volker Berg und Walter Gill für 50-jährige Mitgliedschaft, Hans-Joachim Hagenbücher, Werner Schötterl Norbert Rahn und Berthold Dörr für 40 Jahre, Ulrich Ebenhöh, Karsten Freitag und Horst Glotzbach für 25 Jahre Vereinstreue. Nicht alle Geehrten konnten anwesend sein. Ihnen wird die Ehrung nachgereicht.

SBI Lothar Theiß betonte in seinem Grußwort: “Es war kein leichtes Jahr”. Bei der Problematik in Weickartshain “muss man nach Lösungen suchen”, riet er den Verantwortlichen. Allgemein betrachtet sprach er von einem Phänomen, dass die Wehren vermehrt zu technischen Hilfeleistungen gerufen würden. Die Grüße von Bürgermeister Ide und dem Magistrat überbrachte Karl-Otto Peppler. Ortsvorsteher Eberhard Schlosser dankte der Wehr trotz der Problematik für die Gewährleistung des Brandschutzes.” Zum Glück blieb es bei technischen Hilfeleistungen, erwähnte Schlosser. Er hoffe, dass die Arbeiten zum Einbau einer Heizung im Geräteraum noch in diesem Jahr durchgeführt werden können.

Den Kassenbericht erstattete Rechner Oliver Gill. Die Revisoren Udo Görnert und Hartmut Kirsch bestätigten ihm eine einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Einem Antrag des Vorstandes auf Anhebung des Mitgliederbeitrages wurde einstimmig zugestimmt.