Jubiläumssitzung in Weickartshain – Dorfalltag auf der närrischen Schippe
WEICKARTSHAIN (eg). Seit 33 Jahren schallt in Weickartshain das „Wecketshoa Helau“ durch die Narrhalla. So auch am Freitagabend bei der Jubiläumssitzung unter dem Motto „Drei mal elf Jahre wird gelacht – in Weickartshain zur Fassenacht“ im vollbesetzten Bürgerhaus. Die Stimmung war großartig, und die Aktiven wurden für ihre eindrucksvollen Darbietungen mit zahllosen Raketen belohnt. Viel Freude hatten die begeisterten Besucher, denn jeder kennt hier jeden und kann lachend nachvollziehen, was da an Episoden aus dem Alltag der Dorfgemeinschaft aufgetischt wurde.
Das Kaleidoskop der Fröhlichkeit eröffnete der „Tagesschau-Sprecher“ Hans-Joachim Hagenbücher, der mit aktuellen Nachrichten sogleich das Geschehen in der Gemeinde glossierte. Gespannt wartete das närrische Volk auf die Vostellung des Prinzenpaares. Mit großem Helau rief Moderator Gerhard Hoderlein Prinz Tobias der I. (Tobias Schlosser) und Prinzessin Julia I. (Julia Schönhals) in den Saal, um auf ihrem speziellen Thron Platz zu nehmen. Ihnen folgte die Weickartshainer Prinzengarde. Die neun Tänzerinnen unter Leitung von Kathi Georg brachten mit ihrem Gardetanz Schwung in die Narrhalla. Auch die Gastimporte aus Flensungen, die „Junior-Prinzengarde“ sowie die „Stangenröder Funken“ lockerten mit ihren flotten Tänzen das Programm auf. Als eine „Frau von Welt“ hatte Sabrina Bartmus von ihrer Reise nach Hongkong viel zu berichten. Dort bestaunten die Einheimischen ihren korpulenten Körper. Sie machte jedoch deutlich, an ihr sei kein Speck, das sei lediglich eine sexuelle Schwungmasse.
Bild: Die „Weltreisende“ Sabrina Bartmus (Bild: Golz)
Eine wichtige Figur in der Weickartshainer Fassenacht ist Stefan Biedenkopf. Diesmal schlüpfte „Kuki“, wie er liebevoll genannt wird, in die Rolle des „Don Quichotte“. Mit Windmesser ausgestattet nahm sich der Vollblutkarnevalist die geplanten Windräder vor. Dabei machte er deutlich: „Der beste Wind ist der, der aus dem A… kimmt!“ Aus Sorge um sein Dorf riet er: „Verhindert das Aussterben von Weickartshain, macht süße, kleine Kinderlein!“ Die Besucher waren aus dem Häuschen. Freudig begrüßt wurde auch das Flensunger Prinzenpaar Max I. und Prinzessin Jana I. In ihrem Gefolge hatten sie das als Holzhackerbuam erschienene Flensunger Männerballet. Die strammen Jungs entführten mit ihrem Tanz das begeisterte Publikum nach Sachsen zum „Holzmichel“.
Altbekannte Weickartshainer Karnevalgrößen erschienen in diesem Jahr wieder auf der närrischen Bühne. Bei einem Sketch „Die Landarztpraxis“, brillierten die langjährige Büttenrednerin Charlotte Görnert, sowie die mit viel Bühnenerfahrung ausgestatteten „Kuki“ Biedenkopf und Kerstin Ollarius (in einer Doppelrolle). Sie nahmen nicht nur das Dorfgeschehen, sondern auch sich selbst auf die Schippe. Es gab viel zu therapieren. So verordnete der Arzt Pillen gegen Minderwertigkeitskoplexe, Putzwahn oder Kleptomanie. Bei Letzterem soll das Präparat die Hyperaktivität des Handgelenks lähmen. Das Publikum war begeistert.
Bild links: Das urgestein Charlotte Görnert (Bild: Golz) Bild rechts: „Kuki“ Biedenkopf als „Don Quichotte“ (Bild: Golz)
Vortrefflich in Szene gesetzt hatten „Die Meisterjäger“ die altbekannte Weickartshainer Geschichte, als der angetrunkene Förster am Höllersborn einen Esel mit einem Hirsch verwechselte und ihn erschoss. Nach mitreißenden Shows der „Bums Doghs“ sowie des Weickartshainer „Eselballetts“ mit Helene Fischer, Florian Silbereisen, Roberto Blanko und anderen versammelten sich alle Mitwirkenden zum kräftigen „Wecketsha Helau“ auf der Bühne.
Die Weickartshainer Prinzengare (Bild: Golz)